Blick auf Düsseldorf

Die zwei Steithähne

Nicht echt sind`s, das merkt selbst ein Blinder,
die zwei, so ungehobelt und roh,
sehen aus wie alte Kinder,
machen dafür aber viele Passanten froh.

Dabei sind`s nur zwei Streithähne,
doch keiner hilft ihnen dabei
ihren Streit zu beenden, oh welch´ Häme,
dabei hört ein jeder ihr lautloses Geschrei.

Vermißt haben sie in ihrer Kindheit wohl eine Zofe,
heut` kennt man sich mit sowas nicht mehr aus,
gab`s früher meist sowas nur am guten Hofe,
macht man sich heut` auch hier bereits nichts mehr d`raus.

Ein jeder will heut` seine Freiheit finden
und meint, man hätt`s, wenn man anderen die Meinung sagt,
früher schnitzte man Herzen in der Bäume Rinden
und viel Streit wurde oft vertagt.

Doch heute führt manches Lebensziel
von der Sache her schon zu einem Streit,
weil ein jeder will so viel
und meint, es sei bei ihm immer alles für die Ewigkeit.