Blick auf Düsseldorf


Das Kommödchen

Ohne`s Kommödchen würd` der Humor verfaulen,
nur hier wirkt das Grinsen lang wie breit,
tun politikbesessene Humoristen schauen
Kabarett, Theater, Kunst - aus unserer Zeit.

Auf der Bühne wird sich kunstgerecht gestritten,
gibt`s freilich dabei schon mal zuviel Gewühl.
Sind das Deutschlands neue Sitten,
dieses klagen, schlagen, witzeln - ja, dieses affige Gebrüll?

Und wie die Schauspieler auf der Bühne sich verrenken,
so wird es manchmal einem Kritiker schon zu bunt,
anderentags tut er dann den Kritiklesern "reinen Wein" einschenken,
schimpft er in seinem Blatt dann von "Schand und Schund".

Doch jetzt geht`s im Stück erstmal ran ans Singen,
eine ältere Dame fällt vor Begeisterung fast um,
tut`s doch in einigen Ohren gar mißlich klingen,
hält sie solche Leute für Banausen, ja gar für dumm.

Manche wollen sich leise von dannen schleichen,
dürfen aber nicht, falls sie sind stadtbekannt,
dafür dürfen sie nachher jedem ihre Hand mal reichen,
was vorher nicht verbindet, jetzt manch einen doch verband.

Nach dem Applaus kommt der Götterreigen,
manch` Künstlers Eitelkeit steigt hoch hinauf,
will man Wohlgefallen am Stück nicht verneinen,
geht man vorher schnell nach Haus.








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